Zucht und Vermehrung von Katzenwelsen (Ameiurus nebulosus)

Katzenwels-Paar
Grundvoraussetzung für die Zucht ist natürlich immer ein gut harmonisierendes Paar.

Über eine bewusste Zucht des Braunen Katzenwelses (Ameiurus nebulosus) im Aquarium ist so gut wie nichts bekannt. In einem größeren Gartenteich ist sie allerdings schon möglich (siehe den hier eingestellten Blog-Artikel). Sicherlich ist es immer die Krönung jeder Fischpflege, wenn sich der erhoffte Nachwuchs einstellt. So hat man die Gewissheit, dass die Tiere optimal gepflegt werden und man als Pfleger alles richtig macht.

Recherchen in der Fachliteratur ergeben folgende Aussagen:

  • Die Laichzeit ist in der Natur (USA) meist von April bis Juni.
  • Die Wassertemperatur liegt dann bei 18 bis 20° Celsius.
  • Ein gut harmonisierendes Paar baut ein Nest. Das ist quasi eine flache Grube mit Pflanzenmaterial. Oft ist der Standort hier unter überhängenden Ufern, großen Ästen oder Holzwurzeln. Selbst in Gewässern entsorgter Müll wie Autoreifen oder Ofenrohre werden angenommen.
  • Die Eiablage beträgt 500 bis 4.000 Eier. Die klebrigen, cremefarbenen Eier werden in Klumpen abgelegt, ähnlich unserem bekannten Froschlaich, und sind etwa 3 bis 4 Millimeter groß. Nach ca. 8 Tagen (entscheidend ist die Wassertemperatur) schlüpft die junge Schar.
  • Die Männchen betreiben Brutpflege. Zuerst werden die Eier, später die Larven und Jungwelse bewacht, die im Schwarm oder in Schulen schwimmen. Zunächst fressen die Welschen wirbellose Kleintiere. 
Teich für Katzenwelse
Hat man so einen Teich nur für Katzenwelse, dann klappt es bestimmt mit der Nachtzucht.

Wer sich bewusst mit der Zucht befassen will, sollte sich überlegen, was später mit den vielen Jungfischen geschehen soll. In der Natur kommen natürlich nicht hunderte oder gar tausende von Jungtieren hoch. Dafür gibt es doch zu viele Fressfeinde. Aber auch nur ein paar Dutzend Jungwelse wollen gut untergebracht sein. Keinesfalls sollte man die süßen Kleinen an Aquarienanfänger abgeben. Meistens werden sie falsch vergesellschaftet oder man hat die Endgröße der Welse nicht bedacht. Das Ende vom Lied ist, dass Katzenwelse oft in freier Natur ausgesetzt werden. Dieses ist in Deutschland und anderen Ländern verboten und entspricht ohnehin natürlich keinesfalls dem Naturschutz.

In dieser Größe schwimmen Katzenwelse in der Natur gern noch in Schwärmen.
In dieser Größe schwimmen Katzenwelse in der Natur gern noch in Schwärmen.

Die Nachzucht im Aquarium scheitert wahrscheinlich nicht unbedingt an zu kleinen Becken, denn heute sind ja selbst 800-Liter-Becken einigermaßen erschwinglich. Aber wohl wenige „Welsverrückte“ halten sich darin nur ein Zuchtpaar Ameiurus nebulosus ohne störende Beifische. Viel wichtiger sind die Hälterungstemperaturen im Winter. Eine Winterruhe ist unbedingt einzuhalten. Ab 5° Celsius Wassertemperatur verfallen die Welse in eine Winterstarre und stellen dabei die Nahrungseinnahme ein.

Auch wenn Ameiurus nebulosus im Sommer kurzfristig (bei dann guter Belüftung!) schon mal über 28° Celsius Wassertemperatur verträgt, sollte man sich immer vor Augen halten, dass es eigentlich ein Kaltwasserfisch ist.

 

Reinhold Wawrzynski

 

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