Amazonas Fotobericht: Auf Welssuche im Land der Yanomami-Indianer

Yanomami

Seit vielen Jahren faszinieren uns Naturvölker und ganz besonders die Indianer Brasiliens. Unser zweites Interesse gilt den Aquarienfischen, die wir dort in ihren natürlichen Lebensräumen beobachten können. 

 

Das Städtchen São Gabriel da Cachoeira (Sankt Gabriel am Wasserfall) liegt am Oberlauf des Rio Negro. Von dem über 800 Kilometer entfernten Manaus aus kann man hierher nur mit dem Flugzeug oder per Boot gelangen. São Gabriel gilt als Sammelpunkt verschiedener Indianerstämme wie den Yanomami, einem der letzten, noch frei lebenden Indianerstämme von Südamerika. Zudem gibt es in dem Gebiet auch Aquarienfische. Daher beschlossen wir, dort hinzureisen, ein Dorf der Yanomami zu besuchen und bei dieser Gelegenheit in den Quellflüssen des Rio Miua, einem Zufluss des Rio Negro, nach Welsen zu suchen. Diese Tour führten wir im Jahr 2006 durch.

Franz Kern

Der Rio Negro ist für große Schiffe bis zum Wasserfall von São Gabriel befahrbar.

 

Bei unseren früheren Reisen ins Mato Grosso-Indianergebiet hatten wir deutsche Salesianer-Missionare kennen gelernt, die uns von São Gabriel und ihrer Arbeit im dortigen Reservat der Yanomami erzählten. Unser erster Weg führte uns daher nach unserer Ankunft in São Gabriel ins Kloster zu den Salesianern, in der Hoffnung, von ihnen Informationen über die Yanomami zu erhalten. 

Dort lernten wir den Italiener Don Walter kennen, der als Bischof seit 15 Jahren für alle Indianerreservate an der Grenze zu Venezuela zuständig ist. Er war sehr nett und hilfreich. Vor allem gab er uns Tipps, bei welchem Yanomamireservat wir eine Chance haben würden, eine Genehmigung von den Indianerschutzbehörden Funai und Ibama für einen Besuch zu bekommen. Mit diesen Informationen und einem Berufs-Guide planten wir unsere kleine Expedition, deren Route dann wie folgt aussah: 

Eva Blüthl

Mit einem Geländefahrzeug fuhren wir ungefähr 40 Kilometer von São Gabriel über eine schlammige Piste bis zum Rio Miua. Von hier ging es mit einem Boot flussaufwärts weiter Richtung Quellgebiet. Wir hofften, dort nicht so viel Wasser wie im Unterlauf vorzufinden, denn nur dann konnten wir uns auch auf die Suche nach solchen Fischarten machen, die für die Aquaristik interessant sind. Zum Übernachten und als Ausgangspunkt für unsere Aktionen bauten wir ein Camp auf. Am dritten Tag ging die Tour wieder auf der Piste weiter bis zum Rio Ia. Von dort führte uns eine vierstündige Bootsfahrt in das Indianerreservat Nazare. Im Indianerreservat waren drei Nächte eingeplant, danach ging es den gleichen Weg wieder retour nach São Gabriel.

So viel können wir bereits vorab verraten: Während dieser Reise erhielten wir außergewöhnliche Einblicke in das heutige Leben der brasilianischen Yanomami; ein Leben, in dem man sich durchaus seinen Ursprüngen bewusst ist und diese so weit als möglich bewahren und an die Nachkommen weitergeben möchte. Und auch auf der Suche nach Welsen wurden wir fündig.

 

Nun wünschen wir viel Freude beim Betrachten der Fotoserie - alle Bilder sind jeweils unten erläutert.

Siehe auch unsere weiteren Amazonas-Reiseberichte: 

© Franz Kern & Eva Blüthl      Linz/Österreich

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