Schwielen- Panzerwelse und so...

                         

 

... mal keine Raubwelse...

 

 In dieser Rubrik werden Welse vorgestellt, die nicht gleich jeden und alles auffressen und meistens in Gesellschaftsbecken gut zu halten sind.

 

z.B. die Familie der Callichthyidae

mit den Unterfamilien

Callichthyinae oder Schwielenwelse

und Corydoradinae oder Panzerwelse 

 

 

 

Zuerst kommt natürlich der schon lange versprochene Bericht über die Albino- Schwielenwelse dran.

19.04.21

Callichthyinae

Albino Schwielenwels -Megalechis thoracata

  Meine Nachzuchten  ca. 5 cm

Bereits in den 1960-er Jahren, zu Beginn meiner Aquaristikzeit, gab es  den 

GEMALTEN SCHWIELENWELS, Megalechis thoracata. Er war und ist noch immer eine schöne Alternative zu den eher kleineren Corydoras-Arten, die der gleichen Familie (siehe Erklärung oben) angehören.

Allerdings ist das kein Wels für Aquarien unter 100 Liter. In dieser Beckengröße ist dann höchsten ein Paar zu halten. In der Literatur wird oft angegeben, diese Welse in größeren Gruppen zu halten. Dem stimme ich auch zu, allerdings nur bei Jungfischen und Heranwachsenden. Adulte Tiere ab 10 Zentimeter beachten sich kaum untereinander... Außer zur Paarung!!!!

 

Apropos Paarung...Sporadisch habe ich sie immer wieder mal gezüchtet.

2019 erblickte  ich dann zum ersten Mal Megalechis thoracatum als Albino. Wow...diese Welse wollte ich haben und natürlich auch vermehren. Schöne Zuchttiere wollte ich, die eine  muntere Schar Nachwuchs hervor bringen.

Aber alles der Reihe nach...

 Erst später, im gleichem Jahr, kaufte ich auf einer Aquaristkbörse in Westfalen fünf Exemplare. Leider waren die Geschlechter noch nicht zu unterscheiden. Als sie später etwa 5-6 cm waren, konnte man an der Beflossung - Männchen haben den ersten Strahl der Brustflosse lang, dick und kräftig- nichts Unterschiedliches erkennen. Große adulte "Männer" zeigen den Flossenstrahl auch rötlich (Foto unten ).

Bei den adulten Weibchen sind die Brustflossen immer  viel kürzer und ohne großen Flossenstachel. Die "Damen "sind auch etwas kleiner und in der Bauchregion rundlicher.(Foto oben)

Zu den Geschlechtsunterschieden konnten die Börsenzüchter leider nichts sagen. Einer entschuldigte sich damit, dass ein Kollege die Fische gezüchtet hätte. Ich vermute, sie kamen vom "tschechischen Fischwagen". 

So (Foto unten) sahen die Welse aus...nichts zu erkennen...

Leider entwickelte sich alle Tiere der Börse zu Männchen. Auch der Nachkauf auf einer Braunschweiger Börse zeigte gleiche Resultate. Ich bekam schon das Gefühl, die Geschlechter wurden bei den Züchten einseitig aussortiert. Ich hatte nun 9 adulte männliche Tiere...

Erst durch einen Zwischenhändler, der die Fische aus Amsterdam bezog, erbrachte 3 langgesuchte Weibchen.

Natürlich musste ich noch etwas warten, bis die Tiere groß genug und fortpflanzungsfähig waren. Zum Heranwachsen kamen alle Tiere in ein 240 Literbecken mit vielen Verstecken und guter Fütterung ( Foto unten)

Als zwei der größten Weibchen immer runder wurden und eines der Männchen schon einen rötlichen Brustflossenstrahl zeigte, bezog das Trio das eigentlich Zuchtbecken von 100 Liter.

Um die Tiere in Laichstimmung zu bringen, mußten sie natürlich stimuliert werden. Es empfiehlt sich mal wieder, die gute alte "Kirschbaum-Methode". D.h. optimale Kost mit Lebendfutter, notfalls Frostfutter, gerne Mückenlaven, Absenken und Erhöhen des Wasserspiegels, sowie Wasserwechsel mit kühlerem Wasser.

Schwielenwelse bauen Schaumnester, d.h. das Männchen speichert mit einem Sekret an  der Wasseroberfläche Luftblasen. Als Ablaichhilfe dienen Seerosen- blätter, Blätter von Schusterpalmen, Holzbrettchen oder notfalls schwimmende, dunkle Kunststoffplättchen, die mit eingebaut werden. Nestgröße: 10 bis 20 cm Durchmesser

Das Nest wird ständig ausgearbeitet und verbessert

Ist das Nest groß und stabil genug, beginnt die Paarung. Das Weibchen stupst mit seinem Kopf in Richtung Genitalien des Männchens. Oft klemmt der Mann

mit den Brustflossen den weiblichen Kopf fest. Bekannt ist die sogenannte T-Stellung, wie man sie von den kleineren Corydorasarten auch kennt.

                                           T-Stellung

Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Laichvorgang. Ich schließe mich der Meinung an, dass das Weibchen Sperma mit dem Maul aufnimmt. Anschließend schwimmt es unter das Schaumnest, mit dem Bauch nach oben und legt ihre Eier dort ab. Vermutlich wird auch Sperma aus dem Maul dazu gegeben. Erschöpft sinkt die Eierlegerin dann zu Boden. Währenddessen geht das Männchen, auch mit dem Bauch nach oben, unter das Nest und befruchtet wahrscheinlich nochmals. 

Das Schaumnest wird äußert streng vom Welsvater bewacht. Leicht passiert es, dass das Tier sogar die menschliche Hand des Aquarianers heftig angreift.

Einen ordentlichen Schreck bekommt man bestimmt. 

Am besten man überführt das Schaumnest mit Nisthilfe (Blatt oder Deckel)

in ein kleinstes Glasbecken und hängt es in das das große Aquarium (Zuchtbecken) mit leichter Durchlüftung.

Die Eier hängen weiter im Schaumnest oder sinken auf den Glasboden. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Es gab Ergebnisse zwischen 20 und 150 Minifischchen.

Nachdem aus den Eiern die ersten  kleinsten Wels-Larven geschlüpft sind und ihren Dottersack aufgezehrt haben, beginnt die Fütterung mit kleinstem Lebendfutter. Eine Artemiazucht muss es schon sein.  Nur mit feinstem Staubfutter (trocken /feucht ) aus dem Zoohandel wird das nichts. Oft wären dann verkrüppelte Kleinchen dabei und die Baby wachsen nicht richtig

Sehr hilfreich sind auch Einhängekästen mit eigener Filterung und/oder Durchlüftung z.B. "Gerdkästen"

Zunächst sind die Larven nur winzig und nur gut mit Lupe zu erkennen. Aber bei guter Fütterung-mindestens 2-3mal am Tag wachsen sie recht zügig heran.

Wenn es schon schwierig sein kann, die Elterntiere überhaupt zum Ablaichen zu bringen, so ist die große Herausforderung für den Züchter, die Larven in ordentlicher Qualität groß zu bekommen, noch viel ausgeprägter.  Geduld, Sorgfalt, Sauberkeit und etwas (viel) Arbeit macht es schon...

Ab einer gewissen Größe kann man die Kleinchen schon als echte Welse erkennen.

                  Mit am schönsten ist die Jugendzeichnung  / 3-5 cm.

                      Die Belohnung für die züchterischen Mühen -

                      bildschöne Jungwelse mit Rautenmustern

                           

                         SO MACHT AQUARISTIK SPASS

Schwarmfische für ein kleines Aquarium 

 Corydoras hastatus

 

Für das beliebte 54-Liter „Baumarktbecken“, bietet sich ausgezeichnet der kleine  Panzerwels Corydoras hastatus an. Die Erstbeschreibung erfolgte 1888 durch Eigenmann & Eigenmann. 

Dieser Welszwerg, auch Sichelfleck-Panzerwels genannt, wird nur 2,5cm bis 3,0 cm groß. Die Grundfarbe ist nichts aufregendes, aber richtige Welsfreunde finden die beinahe durchsichtige silbergraue Grundfarbe mit grünlichem Glanz sicherlich attraktiv. Gewiss auch durch den relativ großen schwarzen Placken auf der Schwanzwurzel. Durch eine winzige weiße Stelle vor, eine weitere unter, und  noch eine über dem schwarzen Fleck, wirkt das Fischchen für mich doch sehr ansehnlich.

Natürlich sollte der Zwerg, wie fast jeder Panzerwels, im Schwarm gehalten werden. Erst in einer Gruppe von etwa 15 Tieren kommt C.hastatus überhaupt erst richtig zur Geltung. Ohne weitere Beifische kann man den Schwarm in dieser kleineren Aquariumgröße auch noch etwas aufstocken. Mit genügenden Artgenossen sind die Tiere überhaupt nicht verstecksüchtig und suchen nur wenig den Bodengrund an. 

Manche Salmler schwimmen, obwohl als Schwarmfisch beschrieben, nicht so schön in der Gruppe zusammen wie meine kleinen Sichelwelse. Bei Wassertemperaturen von 22°bis 26° fühlen sich die Südamerikaner aus Brasilien oder Paraguay in ihrem Element. Wenn  man nicht bewusst züchten will, kann man mit 15° dGh den Kleinstwels gut pflegen und ab und zu kommen  noch kleinere Welsbabys durch. 

Wer konsequent züchten möchte, muss den Fischen weicheres Wasser und einen leicht sauren PH-Wert bieten. Eventuell empfiehlt sich auch ein paarweises Absetzen oder Kombinationen aus drei Männchen mit zwei Weibchen in gesonderten Zuchtbecken. In dem anfangs erwähnten Aquarium, um die sechzig Liter, sollte man für eine stellenweise dichtere Bepflanzung als Rückzugmöglichkeit sorgen. Mit kleinen Schieferplatten und Holzwurzeln können Unterschlupfmöglichkeiten gebaut werden. Als Bodengrund ist feiner Sand anzuraten, damit hier gegrundelt werden kann, um kleinste Enchyträen oder Mirkowürmchen aufzuspüren.

Allein mit Flockenfutter kommt man bei den kleinen Welsen nicht weit. Sie sind zwar keine ausgesprochenen Nahrungsspezialisten, aber kleinstes Lebend-und Frostfutter gehören auf jeden Fall dazu.  Meine Tiere fressen liebend gerne Wasserflöhe. Lebende Artemia- Nauplien sind auch von adulten Sichelwelsen noch heiß begehrt. 

In der Literatur liest man, dass sich C. hastatus manchmal gleichfarbigen Salmlern  im Schwarm anschließt. Meine Kleinwelse mochten drei halbwüchsige Guppyweibchen recht gern, solche mit schwärzlicher Schwanzflosse. Die Guppydamen brachten es sogar fertig die Welsgruppe in die oberen Wasserschichten zu locken. Hier schwammen sie zeitweise einträchtig im gemischten Schwarm.

Das zuerst erwähnte 54 -Liter Baumarktbecken eignet sich für einen Schwarm von 10-20 Tieren. Das Aquarium kann gerne größer sein- natürlich mit mehr

C. hastatus -Welsen. Bitte nicht zu viele verschiede Beifische !!! Kleine Salmler, wie "Rote von Rio" oder "Neonsalmler" hätten die richtige Größe.

 

Viel Spaß mit den Zwergen.

Achtung- durch Anklicken des grauen Buttons -unten-öffnet sich der Bericht

 

                      DER METALLPANZERWELS

 

Natürlich...ohne Raubwelse geht's auch nicht...

Darum hier nochmal Wolfgangs H.wyckii Fotos  ... die an anderen Stellen auf der HP auch noch zu finden sind.

So

04

Mär

2012

Hemibagrus wyckii - 99 Fotos!

Hemibagrus wyckii

Der in Südostasien beheimatete und dort zwischen 70 und 80 cm Standardlänge erreichende Hemibagrus wyckii hat einen fast legendären Ruf für Kraft und Dominanz, aber auch Aggression und Zerstörung.

 

Im Aquarium, wo sich seine Länge meist bei rund 60 cm einpendelt, erweist er sich als einer der aggressivsten Raubwelse, der andere Fischarten und selbst Menschen nicht fürchtet.

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Do

02

Feb

2012

Eismeergarnelen für größere Raubwelse

Eismeergarnelen (Pandalus borealis)

Die von Reinhold aufgezeigte Möglichkeit, größeren Raubwelsen hin und wieder kanadische Jumbo-Regenwürmer zu verabreichen (siehe Bericht), ist sicherlich eine von vielen guten Möglichkeiten, seine Lieblinge abwechslungsreich zu füttern.

 

Bei Wildfängen ist diese Methode schon deswegen geboten, weil manche Arten zumal in der Phase der Eingewöhnung zappelnde Bewegungen ihrer Beute als Ermunterung beziehungsweise Einladung zum Fressen dringend benötigen. Meinen Pfleglingen verabreiche ich manchmal auch ganze Eismeergarnelen (Pandalus borealis).

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Mo

02

Jan

2012

Schwarz, geheimnisvoll, faszinierend: Hemibagrus wyckii

Hemibagrus wyckii

Den in Südostasien verbreiteten Hemibagrus wyckii beschreibt der international anerkannte Welsexperte Dr. David Sands als einzige Süßwasserfischart, die keine Angst vor Menschen kennt. Thailändische Fischer glauben zudem, dass ihr geheimnisvolle Kräfte zukommen. Überhaupt lässt der Mythos, der Hemibagrus wyckii umgibt, allerlei Geschichten ranken. Nicht selten vermischen sich dabei wahre Informationen mit Übertreibungen und Angedichtetem. Denn dieser zweifelsohne aggressive Wels kann sich auch von einer anderen Seite zeigen und dem verantwortungsvollen Pfleger große Freude bereiten.

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Fr

23

Dez

2011

Hemibagrus wyckii (Crystal Eyed Catfish) attackiert Algenmagneten

Hemibagrus wyckii

Neben diesem Standbild, das einen Hemibagrus wyckii (bzw. Crystal Eyed Catfish oder Black Devil Catfish) in Angriffsstellung zeigt, nämlich unmittelbar vor seiner Attacke aus seinem künstlichen Versteck heraus gegen einen sich nähernden Algenmagneten, bedarf es im Grunde nicht vieler Worte.

 

Vielmehr wird der folgende Kurzfilm für sich sprechen.

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Do

08

Dez

2011

Franke, Hanns-Joachim: Handbuch der Welskunde - Panzerwelse (Corydoradinae)

Brochis splendens
Brochis splendens

Die Unterfamilie Corydoradinae umfasst die drei Gattungen Aspidoras, Brochis und Corydoras. Bis auf die wenig bekannten Aspidoras-Arten sind die meisten Corydoras-Arten und Brochis splendens äußerst beliebte Aquarienfische. 

 

Alle Arten der Panzerwelse sind gesellig lebende, tagaktive Fische, die ihre Nahrung gründelnd im Bodenschlick von Lagunen, Sandbänken der Flüsse und ruhig fließenden Bächen sowie in Urwaldseen suchen. Sie sind sehr pflegehart, wenig temperatur- und wasserempfindlich und meist recht langlebig.

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Der Gattungs-und Artenname wurde nach wiederholten Revisionen und systematischen Neuordnungen oft geändert. Für mich war es immer mein thoracata oder einfach SCHWIELENWELS:

Ausschließlich naturfarbene, bräunliche Tiere gab es Jahrzehnte lang. Die Albino-Variante ist erst seit etwa 2017 in Deutschland zu bestaunen.

In den Jahren 1980 bis 2000 habe in die "Braunen" mehrmals gepflegt und auch erfolgreich gezüchtet. Besonders die Jugendfärbung der Welse ist sehr absprechend,